Kinder mit einem eingeschränkten Sprachverständnis haben ein erhöhtes Risiko für negative Peerbeziehungen: Sie werden oft von den anderen abgelehnt oder sogar gemobbt. Die Förderung der Qualität von Fantasiespiel hat sich als wirksame Förderstrategie für die Peerbeziehungsqualität erwiesen. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob dies auch bei Kindern mit eingeschränktem Sprachverständnis wirkt.
Ein Beitrag von Sonja Perren, Universität Konstanz und Pädagogische Hochschule Thurgau
Insgesamt 207 drei- bis vierjährige Kinder aus 27 Schweizer Spielgruppen nahmen an der vom Schweizer Nationalfonds geförderten Studie teil; 29 % der Kinder hatten einen mehrsprachigen (inkl. deutsch) und 19 % einen nicht-deutschsprachigen Familienhintergrund.
Spielbegleitung als Intervention
Die Spielgruppen wurden zufällig einer von drei Aktivitätsgruppen zugeordnet: Spieltutoring, Materialgruppe und Spielgruppenalltag. Die soziale Fantasiespielqualität während der Spielsessionen wurde beobachtet. Das Sprachverständnis wurde mit einem Untertest eines standardisierten Sprachtests überprüft. Die Spielgruppenleiterinnen berichteten über die Peerbeziehungsqualität einmal vor der Intervention, unmittelbar danach und einmal drei Monate später.
Förderung wirkt unabhängig vom Sprachverständnis
Die Spielgruppen wurden zufällig einer von drei Aktivitätsgruppen zugeordnet: Spieltutoring, Materialgruppe und Spielgruppenalltag. Die soziale Fantasiespielqualität während der Spielsessionen wurde beobachtet. Das Sprachverständnis wurde mit einem Untertest eines standardisierten Sprachtests überprüft. Die Spielgruppenleiterinnen berichteten über die Peerbeziehungsqualität einmal vor der Intervention, unmittelbar danach und einmal drei Monate später.
Förderung des Fantasiespiels wirkt
Die Studie zeigt, dass die Förderung der sozialen Fantasiespielqualität eine wirksame pädagogische Strategie zur Förderung der sozialen Integration von Kindern mit eingeschränktem Sprachverständnis ist. Damit ist es besonders für nicht-deutschsprachige Kinder wichtig, schon vor dem Kindergarteneintritt die Möglichkeit zu haben, mit anderen Kindern in Gruppen zu spielen, z. B. in einer Spielgruppe, um ihre Deutschkenntnisse und sozialen Kompetenzen angemessen zu entwickeln.
Referenz:
Perren, S., Kalkusch, I., Jaggy, A.-K., Burkhardt Bossi, C., Weiss, B., & Sticca, F. (2021). Förderung von Peerbeziehungen durch soziales Fantasiespiel: Eine wirksame Interventionsstrategie bei Kindern mit eingeschränktem Sprachverständnis? Frühe Bildung, 10(2), 88–96. https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000515
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