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News aus den Regionen: Kinderbetreuung und Integration 2/2024

In den Kantonen, Gemeinden und Städten der Schweiz bewegt sich aktuell viel - sei es in Bezug auf Kindertagesstätten, Tagesschulen, Frühe Förderung oder die Integration. Eine Auswahl der Entwicklungen von Februar und März 2024 präsentieren wir Ihnen in Kurzform.


Foto: pixabay.com

Kanton Genf: Platzmangel in Kindertagesstätten

Im Kanton Genf (und in anderen Westschweizer Kantonen) herrscht ein akuter Mangel an Betreuungsplätzen (vgl. Mitteilung des Kantons, 26.03.2024). Tatsächlich gibt es schon seit Jahren Wartelisten für einen Kitaplatz. Dominique Golay, Assistenzprofessorin an der HETSL Lausanne, führt dies in einem Gespräch mit RTS (28.02.2024) auf drei zentrale Gründe zurück: höhere Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen, höhere Lebenshaltungskosten und besonders in der Stadt Genf eine grosse Verdichtung in gewissen Quartieren. Christina Kitsos, Vorsteherin des Sozialdepartements der Stadt Genf, nennt zusätzlich den Fachkräftemangel im Bereich der familienergänzenden Bildung und Betreuung. Ein Grund dafür, dass Genf das Betreuungsangebot verstaatlicht und so das Lohnniveau anhebt, um wiederum den Beruf attraktiver zu machen.


Kanton Genf: SVP und FDP wollen Betreuungsschlüssel erhöhen

Die SVP (UDC), unterstützt von der FDP (PLR), schlägt im Kanton Genf ein Gesetzesprojekt vor, mit dem der Betreuungsschlüssel erhöht werden soll. Damit würde eine Betreuungsperson mehr Kinder als bisher betreuen. Das Personal wehrt sich gegen diesen Vorschlag, der eine grosse Qualitätseinbusse mit sich bringen und die Attraktivität des Berufs weiter schmälern könnte (vgl. 20minutes,26.02.2024, und Editorial im Le Temps, 03.04.2024) .


Kanton Schwyz: Erarbeitung einer Strategie "Frühe Förderung"

Der Kanton Schwyz hat im Zuge seiner Bildungsstrategie 2032 auch die Erarbeitung einer Strategie "Frühe Förderung" lanciert. Das Bildungsdepartement, das Departement des Innern und das Volkswirtschaftsdepartement wollen diese Arbeiten gemeinsam angehen und ein Konzept für die frühe Kindheit entwickeln. Gestartet wird im April 2024 mit einer Befragung der Expert*innen aus den Bereichen frühkindliche Bildung, Unterstützung der Familien, Gesundheit und Entwicklung sowie Integration. Auch die Erziehungsberechtigten sollen in den Prozess einbezogen werden (vgl. Medienmitteilung Bildungsdepartement Kanton Schwyz, 11.03.2024).


Kanton Solothurn: Familienergänzende Kinderbetreuung stärken mit Betreuungsgutscheinen

Der Regierungsrat des Kantons Solothurn möchte in der familienergänzenden Kinderbetreuung per 2025 ein neues Modell mit Betreuungsgutscheinen einführen. Mit einer Änderung des Sozialgesetzes will er Familien entlasten, die Chancengleichheit fördern, dem Fachkräftemangel entgegenwirken und die Standortattraktivität erhöhen. Die Teilrevision des Sozialgesetzes ist bis zum 12. Juni 2024 in der Vernehmlassung (vgl. Medienmitteilung Kanton Solothurn, 13.03.2024).


Kanton Thurgau: Neues Gesetz über Kind, Jugend und Familie

Der Regierungsrat des Kantons Thurgau beabsichtigt mit einer Gesetzesänderung im Bereich der familien- und schulergänzenden Betreuung, die Strukturen der Frühen Förderung im Kanton zu vereinheitlichen. Zudem sollen familien- und schulergänzende Kinderbetreuung flächendeckend gewährleistet und mit Betreuungsgutscheinen staatlich gefördert werden (vgl. Medienmitteilung Kanton Thurgau, 01.12.2023). Die Gesetzesrevision befindet sich seit Dezember 2023 und noch bis 15. März 2024 in der Vernehmlassung. Kibesuisse hat eine Stellungnahme eingereicht und fordert darin, zusätzliche Investitionen in die Qualitätsentwicklung.


Kanton Uri: Kinderbetreuungsgesetz in Ausarbeitung

Seit der Verabschiedung des neuen Bildungsgesetztes 2022 können im Kanton Uri schulergänzende Angebote ausgebaut werden. Eine gesetzliche Lücke besteht allerdings noch im Bereich der Finanzierung von Kitas und anderen familienergänzenden Angeboten. Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektor Christian Arnold bestätigt auf Nachfrage der Urner Zeitung, dass das Amt für Soziales an der Ausarbeitung eines Kinderbetreuungsgesetzes arbeitet. Bis Ende März 2024 soll ein Vorentwurf vorliegen. 2025 könnte das Gesetz dann vor die Urner Stimmbevölkerung kommen (vgl. Urner Zeitung, 20.02.2024) .


Kanton Wallis: Betreuungspersonal für Gesamtarbeitsvertrag

Ähnlich wie in den Kantonen Waadt (vgl. News, 01.02.2024) und Genf mit einem Normalarbeitsvertrag, wird im Kanton Wallis ein Gesamtarbeitsvertrag für die Angestellten in der Kinderbetreuung angestrebt. Fast 55% des Betreuungspersonals in Kitas und schulergänzenden Betreuungsinstitutionen haben eine Petition unterzeichnet (vgl. Le Nouvelliste, 28.02.2024, oder Reportage von RTS, 29.02.2024). Damit sollen die grossen Lohnunterschiede (im Vergleich zu anderen Kantonen, aber besonders innerhalb des eigenen Kantons) reduziert werden und dem Fachkräftemangel begegnet werden. Auch im Kanton Freiburg ist eine Befragung des Betreuungspersonals im Gange.


Gemeinde Flawil (SG): Fachstelle Integration und Frühe Förderung wird weitergeführt

Der Gemeinderat von Flawil hat auf der Grundlage einer Evaluation entschieden, die Fachstelle Integration und Frühe Förderung weiterzuführen. Die Evaluation attestiert der Fachstelle gute Arbeit, insbesondere als Drehscheibe zwischen verschiedenen Angeboten in der Gemeinde. Allerdings seien die zeitlichen Ressourcen knapp und wiesen entsprechend Ausbaupotenzial auf (vgl. Website der Gemeinde und Nau.ch, 11.03.2024).


Stadt Zug: Ausbau der schulergänzenden Kinderbetreuung

Die Stadt Zug möchte die Wartelisten für die schulergänzende Betreuung reduzieren und schafft deshalb per Schuljahr 2024/2025 140 neue Betreuungsplätze (neues Total von 1445 Plätzen) (vgl. zentralplus.ch, 27.03.2024).

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