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News aus den Regionen: Kinderbetreuung und Integration 3/2024

In den Kantonen, Gemeinden und Städten der Schweiz bewegt sich aktuell viel - sei es in Bezug auf Kindertagesstätten, Tagesschulen, Frühe Förderung oder die Integration. Eine Auswahl der Entwicklungen von April bis Juni 2024 präsentieren wir Ihnen in Kurzform.


Foto: pixabay.com

Kanton Aargau: Strategie zur Frühen Kindheit im Kanton Aargau 2025-2028

Das Departement Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau hat die Strategie zur Frühen Kindheit für die Jahre 2025-2028 publiziert. Neben einer Einordnung und Bestandsaufnahme setzt der Kanton auch Ziele und Massnahmen auf vier Handlungsebenen. Dabei werden auch die Gesundheitsförderung sowie die Integrationsförderung (KIP) in die Strategie einbezogen. Der Kanton bietet auch Orientierungshilfen zur Frühen Förderung sowie zur Frühen Sprachförderung für kleine und mittlere Gemeinden.


Kanton Aargau: Regierungsrat will Vereinbarkeit stärken

Der Aargauer Regierungsrat hat beschlossen, Massnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Ausbildung zu erarbeiten (vgl. Medienmitteilung, 07.06.2024). Dabei sollen die Gemeinden insbesondere bei der Umsetzung des Gesetzes über die familienergänzende Kinderbetreuung unterstützt werden. Das Departement Gesundheit und Soziales wird die Aufgabe mit weiteren involvierten Departementen, den Gemeinden und Fachpersonen angehen. Erste Massnahmen sollten bis Ende 2025 umgesetzt werden. Im Gespräch sind auch unterschiedliche Finanzierungsmodelle wie z.B. eine Anschubfinanzierung für die familienergänzende Kinderbetreuung (vgl. soaktuell.ch, 07.06.2024).


Kanton Freiburg: Erste Strategie für die frühe Kindheit

Die Direktion für Gesundheit und Soziales des Kantons Freiburg hat die erste kantonale Strategie für die frühe Kindheit vorgestellt. Sie umfasst 27 Massnahmen zur Schaffung von Rahmenbedingungen, die jedem Kind in dieser entscheidenden Lebensphase gerechte Chancen bieten. Dabei beziehen sich die Massnahmen auf die Zeit der Schwangerschaft bis zum 8. Lebensjahr. Die Strategie gliedert sich zudem in andere Politikbereiche wie etwa die Kinder- und Jugendpolitik, die Bildung, Kultur, Soziales oder Raumplanung, Gesundheitsförderung und Integration ein (vgl. Medienmitteilung, 21.06.2024, Strategie für die frühe Kindheit im Kanton Freiburg, 28.05.2024).


Kanton Genf: Keine tieferen Mindestlöhne für private Kitas

Die Stimmbevölkerung des Kantons Genf hat die Forderung rechter Parteien abgelehnt, privaten Kindertagesstätten tiefere Mindestlöhne und Anforderungen an die Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Die Befürworter*innen einer Senkung der Anforderungen wollten mit der Gesetzesänderung den Ausbau des Platzangebotes in privaten Kitas fördern. Die Linke, Gewerkschaften und Fachverbände der frühen Kindheit hatten sich dagegen mit einem Referendum gewehrt (vgl. RTS, 09.06.2024) .


Kanton Solothurn: Sprachförderung vor dem Kindergarten

Im Kanton Solothurn müssen künftig alle Gemeinden frühe Sprachförderung anbieten. Der Regierungsrat hat diesbezüglich eine Änderung der Sozialverordnung per 1. August 2024 beschlossen. Die Gemeinden haben zwei Jahre Zeit zur Umsetzung und können auch zusammenarbeiten (vgl. Medienmitteilung, 11.06.2024).


Kanton St.Gallen: Verlängerung Kredit "Familienzentren" bis 2028

Aktuell unterstützt der Kanton St.Gallen den Aufbau sowie die Weiterentwicklung von Familien- und Begegnungszentren im Rahmen des Kredits Familienzentren für die Jahre 2022 bis 2024. Diese Unterstützung kann nun bis Ende 2028 verlängert werden. Dies bedeutet, dass Projekte rund um die Thematik Familienzentren bis höchstens Ende 2028 mitfinanziert werden können. Entsprechende Gesuche können online eingereicht werden.


Kanton St.Gallen: Erarbeitung Familienstrategie

In der Frühlingssession 2024 hat der Kantonsrat den Bericht «Grundlagen der Familienpolitik im Kanton St.Gallen» zur Kenntnis genommen. Zudem wurde einem Antrag zugestimmt, der die Regierung einlädt, im Rahmen der Familienstrategie Massnahmen vorzulegen, die insbesondere auch die Bedürfnisse der mittelständischen Familien berücksichtigen. Nun wird der Kanton St.Gallen die Erarbeitung einer Familienstrategie in Abstimmung mit bestehenden Strategien der Kinder- und Jugendpolitik angehen.


Kanton Uri: Neues Kantonales Integrationsprogramm in Umsetzung

Das Kantonale Integrationsprogramm KIP 3 befindet sich seit Januar 2024 in Umsetzung. Im Rahmen des Programms setzt die Bildungs- und Kulturdirektion (BKD) unter anderem auf hochwertige Förderangebote im Bereich der frühen Kindheit. So beteiligt sie sich zum Beispiel am Netzwerk Frühe Kindheit der Gesundheitsförderung Uri. Das Netzwerk fokussiert auf die Früherkennung von belasteten Familien, auf die Unterstützung und Vernetzung von Akteuren. Zudem wird das frühkindliche Sprachförderangebot unter der Leitung des Amts für Volksschulen ausgebaut, um fremdsprachige Kinder vor dem Schuleintritt gezielt zu fördern (vgl. Medienmitteilung, 17.05.2024, zur Familienzentrierten Vernetzung siehe unser Projekt).


Kantone Luzern, Solothurn und Uri: Vernehmlassungen zu familienergänzender Bildung und Betreuung

In den Kantonen Luzern, Solothurn und Uri finden derzeit Vernehmlassungen zu neuen Kinderbetreuungsgesetzen bzw. zur Anpassung des Sozialgesetzes (Kanton Solothurn) statt. Alliance Enfance nimmt an allen drei Vernehmlassungen teil.


Stadt Biel-Bienne: Sprachförderung vor dem Kindergarten stärken

Die Stadt Biel hat das Projekt "Startklar: Deutsch vor dem Kindergarten" vorgestellt. Mit diesem Programm möchte die Stadt den Erwerb der deutschen bzw. französischen Sprache junger Kinder noch stärker fördern. Familien mit beschränkten finanziellen Mitteln soll der Zugang zu Kindertagesstätten und Spielgruppen erleichtert werden. Die Stadt Biel investiert auch in die Qualität und Früherkennung in Spielgruppen und Eltern-Kind-Sprachtreffs sowie in die Stärkung eines erfolgreichen Übergangs ins Schulsystems (vgl. Medienmitteilung Stadt Biel, 17.06.2024, nau.ch, 18.06.2024).


Stadt St.Gallen: Erhöhung der Kitatarife

Die Stadt St.Gallen hat per 1. Juni den Tagessatz für Kindertagesstätten von 110 auf 121 erhöht, um die Teuerung und allgemein steigende Kosten auszugleichen. Dadurch erhöhen sich auch die Tarife der Kindertagesstätten. Die Mehrkosten sollen von der Stadt (über die Subventionen) und die Eltern (über die Elternbeiträge) getragen werden (vgl. nau.ch, 27.05.2024).


Stadt Thun: Strategie "Frühe Kindheit" lanciert

Der Gemeinderat der Stadt Thun hat die Strategie "Frühe Kindheit" verabschiedet. Damit möchte er über die nächsten fünf Jahre die Familien bedarfsgerecht unterstützen und den Kindern optimale Rahmenbedingungen schaffen, um gesund aufwachsen zu können. Die Strategie wurde in einem partizipativen Prozess mit Fachpersonen aus dem Frühbereich, dem Gesundheitswesen und der Beratung auf Basis einer Situationsanalyse erarbeitet. Sie umfasst eine Vision sowie Handlungsfelder mit Zielen und Massnahmen in den Bereichen Gesundheits- und Bewegungsförderung, chancengerechte Bildung und Betreuung, Sozialraum und gemeinsame Politik der frühen Kindheit (vgl. Medienmitteilung, 24.06.2024).


Stadt Uster: Kindergarten-Pilotprojekt soll weitergeführt werden

Die Stadt Uster startete 2022 ein Pilotprojekt "Fachperson Betreuung im Kindergarten". Ziel war es, den verschiedenen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, was für eine Lehrperson mit 21 Kindern pro Klasse sehr schwierig ist. Die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) hat das Projekt mit einer Evaluation begleitet und zieht eine durchweg positive Bilanz. So wurde unter anderem festgestellt, dass ausgebildete Fachpersonen Betreuung im Gegensatz zu Klassenassistenzen ohne pädagogische Ausbildung die Förderung der Kinder stärken und die Lehrperson mit Wissen unterstützen können. Aufgrund der positiven Ergebnisse soll eine Arbeitsgruppe bis im Sommer 2025 ein Konzept für die definitive Einführung erarbeiten (vgl. zueriost.ch, 02.06.2024).

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