Den diesjährigen Internationalen Tag der Kinderrechte nahmen viele Organisationen zum Anlass, einen Fokus auf die Kinderrechte in der Schweiz und anderswo zu richten. Wir geben einen Überblick über die Publikationen, die rund um den Tag erschienen sind.
Neufassung der Genfer Erklärung über die Rechte des Kindes und Online-Kurs zu Kinderrechten
Am 20. November 2024, dem Welttag der Kinderrechte, hat die Stadt Genf zusammen mit vielen Partnerorganisationen eine Neufassung der 100-jährigen Genfer Erklärung über die Rechte des Kindes präsentiert. Alliance Enfance gehört zu den erstunterzeichnenden Organisationen.
Aufruf Netzwerk Kinderrechte Schweiz
Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz zieht Bilanz zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in der Schweiz und ruft dazu auf, den Kinderrechten endlich Priorität einzuräumen. Besonders grosse Mängel sieht das Netzwerk im Asylkontext. Darüber hinaus fordert es, die Rahmenbedingungen dafür zu verbessern, dass Kinderrechte auch umgesetzt werden können - und das unabhängig davon, in welchem Kanton ein Kind aufwächst! Der Verein fordert deshalb eine nationale Kinderrechtspolitik und -strategie mit klaren Vorgaben für die Kantone.
Bericht zur partizipativen Entwicklung des Kinderrechtebarometers
UNICEF Schweiz und Liechtenstein und die OST - Ostschweizer Fachhochschule wollen mit dem Kinderrechtebarometer eine Lücke schliessen und evidenzbasierte Informationen über das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen liefern, um zu zeigen, wo Massnahmen zur Verbesserung der Kinderrechtssituation ansetzen können. Der neue Bericht bietet Einblicke in die Entwicklung dieses Kinderrechtebarometers, wobei der Forschungsstand sowie der Einbezug von Kindern und Jugendlichen eine zentrale Rolle spielen.
Bericht "Partizipative Entwicklung des Kinderrechtebarometers"
News zum Kinderrechtebarometer (11.09.2023)
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Forderungen der Nationalen Kinderkonferenz
Vom 20. bis 24. November fand die jährliche Nationale Kinderrechtskonferenz statt, organisiert von der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi, Terre des hommes Suisse und der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV. Die rund 40 teilnehmenden Kinder in der Deutschschweiz entwickelten sieben Forderungen an die Politik - u.a. für mehr Mitbestimmung, weniger Hausaufgaben und gegen Diskriminierung (vgl. Medienmitteilung SAJV, 23.11.2024).
Kinderrechte und Finanzwirtschaft - Studie deckt Mängel auf
UNICEF Schweiz und Liechtenstein hat die Studie "Kinderrechte und Finanzwirtschaft: Wie die Finanzbranche in der Schweiz und Liechtenstein Kinderrechte fördern und schützen kann" veröffentlicht. Gemäss Studie sind sich die untersuchten Banken, Versicherungen, Vermögens- und Anlageverwalter der Kinderrechte, die über das Thema Kinderarbeit hinausgehen, nicht ausreichend bewusst. UNICEF gibt deshalb verschiedene Handlungsempfehlungen an Finanzinstitut und weitere Akteure ab (vgl. Studie der UNICEF, Artikel in der Handelszeitung, 19.11.2024).
Kostenlose Online-Weiterbildung zu Kinderrechten und Kindesschutz
Der Verein a:primo hat am 20. November eine neue Online-Weiterbildung zu den Themen Kinderrechte und Kindesschutz lanciert. "kom:pass" ist kostenlos und bietet in über 10 Online-Kursen praxisnahes Grundlagenwissen basierend auf der UN-Kinderrechtskonvention. Sie richtet sich an Personen ohne grundlegende pädagogische oder soziale Ausbildung, die mit Kindern oder ihren Eltern arbeiten.
Wirkungsanalyse zur Ombudsstelle Kinderrechte Schweiz
Die Ombudsstelle Kinderrechte Schweiz hat am 20. November die Wirkungsanalyse von Interface veröffentlicht. Seit Gründung der Ombudsstelle im Jahr 2021 wurde bis Ende 2023 in 709 Kindersituationen beraten. Das hat das Wohlbefinden und die Selbstwirksamkeit von 1'002 jungen Menschen gestärkt und eine konkrete Veränderung der Situation herbeigeführt. Die Beispiele der Studie zeigen, dass durch die rechtlichen Beratungen und Vermittlungen durchschnittlich rund 170'000 Franken pro Kind an potenziellen Kosten vermieden werden können. Schon die Wirkung bei sechs Kindern und Jugendlichen bringt also einen grösseren Nutzen als die Investitionen in die Ombudsstelle pro Jahr kosten.
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